Mittendrin im Studium, im Stress, im Leben. Es tut mir leid, dass ich nie geschrieben habe seither, wie der Anfang verlaufen ist, was es Neues gibt. Immer vorgenommen, nie durchgeführt. Ist hier überhaupt noch wer?
Seit 1. Oktober studiere ich wieder; es ist anstrengender als gedacht. Und das, obwohl ich im Gegensatz zu meinen vielen Kommilitonen einiges an Vorbildung mitbringe durch meine vorherige Ausbildung. Aber wenn man erstmal ein paar Jahre aus dem Lernen heraus ist, ist es immer schwerer, wieder hineinzukommen. Die meisten meiner Mitstudierenden sind gute 10 Jahre jünger als ich, ich bin die Klassenoma. Was zu erwarten war.
Es gibt viel zu lernen; es ist alles viel genauer und tiefgreifender als bei meiner vorherigen Ausbildung (zurecht) und meinen Ehrgeiz habe ich sowieso etwas heruntergeschraubt und trotzdem bleibt momentan kaum Zeit zum Verschnaufen. Ich will aber nicht jammern, denn erstens habe ich es mir selbst ausgesucht und zweitens ist es das, was ich schon immer tun wollte, seit ich das erste Mal eine Eppendorfpipette in der Hand hatte. Auch wenn momentan viel anderes zu kurz kommt, bin ich wirklich froh, jetzt an diesem Punkt zu sein.
Auch mein Sozialleben erlebt einen kleinen Aufschwung. Es hat sich eine kleine nette Mädelsgruppe beim Training ergeben, die mich viel einbeziehen – nicht in alles, aber in kleinen Schritten wird es immer mehr. Ich bin selbst ganz erstaunt über mich, dass ich es noch “kann” – mit Menschen umgehen. Auch wenn es mir manchmal Kopfzerbrechen bereitet oder ich manchmal nervös bin, bin ich sehr dankbar dafür, wie sich das entwickelt hat. Ich darf mich jetzt nur nicht wieder verkopfen und alles zerdenken, sondern einfach annehmen, was mir angeboten wird und langsam aber sicher wieder Selbstbewusstsein aufbauen, um mich selbst mehr einzubringen.
Meine Psychiaterin habe ich noch, die Therapeutin nicht mehr. Erstens geht sie ohnehin im Jänner in Karenz, schwanger mit dem ersten Kind, und zweitens sind wir übereingekommen, dass es derzeit kein aktuelles Problem gibt, an dem man arbeiten könne. Die Stunden bestanden mehr aus Smalltalk als aus konstruktivem Therapiegespräch und das hat nun wirklich kaum Sinn. Also machte sie mir den Vorschlag, die Therapie einstweilen zu beenden, womit ich sehr einverstanden war.
Es ist wieder mal typisch für mich, dass ich, sobald es mir besser geht und schönes im Leben passiert, kaum mehr im Blog schreibe. Stets habe ich diese Plattform nur als Mülleimer verwendet, um seelischen Druck abzuladen. All das Positive enthalte ich euch vor. Aber an und für sich ist es ein gutes Zeichen, glaube ich.